Ein verdienter Heimsieg

Foto: Steffen Hoffmann

TVG Großsachsen – mHSG Friesenheim/Hochdorf 28:27 (14:12)

Mika Schüler sank nach dem Schlusspfiff auf die Knie, der starke Torhüter Moritz Mangold schrie seine Freude einfach heraus und der Rest lag sich in den Armen. Ein perfekter Abschied für Max Kehlenbach, der sein letztes Heimspiel für Großsachsen bestritt und sich unbedingt mit einem Sieg verabschieden wollte. Die Saasemer landeten mit dem 28:27 (14:12) gegen Friesenheim/Hochdorf einen höchst verdienten Heimsieg, der am Ende aber gehörig wackelte. Die gut 250 Zuschauer sahen eine hart umkämpfte Partie, in der der TVG zwar ständig führte, sich aber nie wirklich absetzen konnte. Mit Max Hartz und Simon Reisig musste Großsachsen – aufgrund eines positiven Corona-Tests – auf zwei ganz wichtige Spieler verzichten. Als sich dann auch noch der in den letzten Wochen stark auftrumpfenden Jonas Kupijai nach gerade einmal 15 Minuten die Schulter auskugelte und von da an auf der Bank Platz nahm, schien alles gegen den TVG zu laufen.
Doch die Saasemer packten alte Tugenden wieder aus und kämpften verbissen um jeden Ball. Nach dem 3:4 (8.) übernahm der Gastgeber das Kommando, legte immer wieder vor, konnte den Gast aber nicht abschütteln. In der von vielen Nickligkeiten geprägten Partie, führte Großsachsen kurz vor dem Pausenpfiff mit 14:11 (29.), musste aber kurz vor und nach der Pause den 14:13 Anschluss hinnehmen. Als Gäste-Kreisläufer Nikola Sorda beim Stand von 16:14 (36.) mit einer direkten Roten Karte vom Platz musste, schien das Pendel sich endgültig auf die Seite der Heimsieben zu schlagen. Doch die Gäste gaben sich nicht auf. Mehr als drei Treffer betrug die Führung nie und man merkte allen Beteiligten an, wie wichtig dieses Spiel war. Tolle Treffer und Aktionen wechselten sich mit haarsträubenden individuellen Fehlern ab und sorgten dafür, dass das Spiel an Spannung kaum zu überbieten war. Beim Stand von 25:22 (52.) sah TVG-Spieler Hannes Weindl die Rote Karte. Bitter für Großsachsen, denn Weindl zeigte in Durchgang zwei eine starke Leistung und setze im Angriff besonders Dominic Seganfreddo auf Rechtsaußen immer wieder gekonnt in Szene, der dann sicher vollstreckte. Die Rote Karte war nach einem Foul berechtigt, traf aber mit Weindl den falschen Spieler. Nach dem 26:25 (55.) waren es Patrick Buschsieper und Florian König, die für die scheinbar komfortable 28:25 (56.) Führung sorgten. Torhüter Moritz Mangold parierte eine weitere 100%ige Chance der Gäste und Großsachsen hatte 180 Sekunden vor dem Ende den Ball und alle Trümpfe in der Hand.
Doch der TVG machte nun alles falsch, was man falsch machen kann. Viel zu hektisch
und unüberlegt, gab man die Bälle her, kassierte schnell zwei Gegentreffer und musste 30 Sekunden vor dem Ende um den doppelten Punktgewinn bangen. Wieder hatte man nach wenigen Sekunden den Gästen den Ball geschenkt und gewährte ihnen den letzten Angriff der Partie. In der letzten Aktion entschieden die beiden Schiedsrichter auf kein Foul und man konnte in der Sachsenhalle förmlich hören, wie allen Beteiligten ein Stein vom Herzen fiel. Eine fifty-fifty-Entscheidung, bei der der TVG endlich auch mal Glück hatte. Großsachsens Sieg war verdient, keine Frage, aber Stand auf Messers Schneide.

Durch den doppelten Punktgewinn verbesserte sich der TVG auf Rang neun und muss bereits am kommenden Mittwoch die Nachholpartie in Pforzheim bestreiten. Ein weiteres Schlüsselspiel im Kampf um den Klassenverbleib. Ob Max Hartz und Simon Reisig dann wieder mit von der Partie sind, bleibt abzuwarten. Bei Jonas Kupijai sieht es alles andere als gut aus.


TVG Großsachsen: Lieb, Mangold; Schüler (7), König (2), Kupijai (1), Jörres (1), Weindl (1), Burkard, Kadel, Straub, Kehlenbach (1), Seganfreddo (4), Buschsieper (10/4), Brestrich (1)


mHSG Friedenheim/Hochdorf: Peribonio, Hoblaj; Muth (2), Kernaja, Lenz (1), Sorda (1), Corazolla (6/1), Winkler (1), Meddeb (2), Nova (4), Polifka, Cirac (1), Gerdon (4), Dietz, Eisel (5/1)


Zuschauer: 250