Wir verlieren erst den Faden und dann das Spiel

Lange Zeit sah es gut aus für den TVG Großsachsen im Derby gegen die HG Oftersheim/Schwetzingen. Doch Mitte der zweiten Halbzeit verloren die Saasemer immer mehr die Kontrolle über die Partie und mussten am Ende eine bittere Heimniederlage einstecken. Großsachsen kam gut ins Spiel, übernahm gegen die, anfangs schwachen, Gäste das Kommando und lag ständig in Führung. Dass Haupttorschütze Jan Triebskorn mit einer Wadenverletzung passen musste, fiel zu Beginn nicht ins Gewicht. Den Ausfall fing man im Kollektiv auf und sorgte mit variablem Spiel für Torgefahr von allen Positionen. Aus einem 4:2 (11.) machten die Heimsieben binnen weniger Minuten ein 10:3 (21.). Die HG Oftersheim/Schwetzingen wirkte vor allem im Angriff völlig hilf- und ideenlos. Großsachsen versäumte es in dieser Phase aber, die Fehler der Gäste noch mehr auszunutzen und lag zum Halbzeitpfiff „nur“ mit 12:7 in Front.

Oftersheim/Schwetzingen agierte mit Beginn des zweiten Durchgangs durchgehend mit dem siebten Feldspieler und traf damit den Nagel auf den Kopf. Immer wieder gelang es den Gästen, ihre Spieler frei zu bekommen und so holte man Tor um Tor auf. Beim 14:14 (41.) hatte die HG den Ausgleich geschafft. In der Folge entwickelte sich ein Kopf an Kopf Rennen in welchem der TVG meistens vorlegte, Oftersheim/Schwetzingen aber postwendend nachzog. Bis zum 20:20 (54.) konnte sich keine Mannschaft absetzen. Dann ließ Großsachsen gleich mehrfach freie Gelegenheiten liegen und so setze sich die HG auf 20:22 (59.). Großsachsen schaffte nicht mehr den Ausgleich. Oftersheim/Schwetzingen fuhr die Partie nach Hause und hinterließ frustrierte Gastgeber. Verständlich denn die Partie schien Großsachsen vermeintlich im Griff zu haben musste dann aber durch viele individuelle Fehlerin den letzten 15 Min. den Gästen den Vortritt lassen.

Im anschließenden Pressegespräch sahen beide Trainer den Schlüssel durch die Umstellung auf den siebten Feldspieler. TVG-Trainer Stefan Pohl war darüber wenig begeistert, HG Trainer Holger Löhr sah dies, verständlicherweise, anders. Fakt ist, dass es ein legitimes Mittel im Handball ist. Ob man das nun gut heißen will oder nicht, sei mal dahingestellt. Oftersheim/Schwetzingen hat das gut gemacht und die Partie damit gedreht. Am Ende stand dann auch ein verdienter Sieg der Gäste zu Buche, da sie ihre Chancen einfach besser nutzten und Großsachsen sich in der sogenannten Crunch-Time zuviele Fehler erlaubte. [HM]


TVG Großsachsen
Boudgoust, Richter, Hoblaj; Kernaja, Meiser (3), Triebskorn, Schulz, Hanke, Kadel, Straub, Kehlenbach (6), Reisig (2), Buschsieper (4/2), Hildebrandt (4), Ulrich (1).


HG Oftersheim/Schwetzingen
Herb, Müller; Barthelmeß, Messerschmidt (3), Jansen (3), Schmidberger (2), Sauer L., Krämer, Jungmann (3), Schuschlik, Sauer A. (2/2), Burmeister (6), Meddeb (5).


Zuschauer 580