TVG Großsachsen – TV Kirchzell 21:30 (14:13)
Der TVG Großsachsen verliert auch sein zweites Spiel in der Abstiegsrunde und steht nach 10 Jahren 3. Liga kurz vor dem Abstieg. Mit nun 2:6 Punkten sind die Chancen auf den Klassenerhalt wohl nur noch von theoretischer Natur. Man müsste die verbleibende vier Spiele allesamt gewinnen und die Konkurrenz müsste zudem noch ordentlich patzen. Doch woher soll die Leistungssteigerung kommen? Für Optimismus fehlte es am späten Samstagabend in der Sachsenhalle auch dem eingefleischtesten Saasemer Fan gehörig. Die Leistungen in den letzten beiden Spielen haben mit Drittliga-Handball auch nichts zu tun, so selbstkritisch sollte man sein.
Im Angriff spielt man zu eindimensional und verzettelt sich immer wieder in Einzelaktionen. So lange die Kraft da ist funktioniert das Ganze auch halbwegs. So gesehen in Durchgang 1 gegen den TV Kirchzell. Moritz Mangold zeigte einige starke Paraden und im Angriff fand man immer eine Lücke. Doch die Gegner warten nur darauf, bis sich der TVG müde gespielt hat und schlägt dann zu. Auch der TV Kirchzell spielte keinen außergewöhnlichen Handball, aber solide und strukturiert. Die Defensive stand stabil und im Angriff wartete man geduldig auf seine Chance. Die 1. Halbzeit war geprägt von einigen Führungswechseln. Die Heimsieben schafften es da noch mit ihrer individuellen Stärke, die Abwehr der Gäste zu durchbrechen. Aber da war schon erkennbar, dass man einen enormen Kraftaufwand betreiben musste, um zu Torerfolgen zu kommen. Der TVK hingegen blieb ruhig wartete auf seine Chancen. Beim Halbzeitpfiff war der TVG noch mit 14:13 in Führung, konnte dann aber nicht mehr zulegen. Bezeichnend das bereits elf Minuten in Halbzeit 2 gespielt waren, als Dominic Seganfreddo zum 16:20 für die Saasemer traf. Von Minute zu Minute wurden die Heimsieben immer hektischer und weniger strukturiert. Auch eine Auszeit des Sportlichen Leiters Thomas Zahn verpuffte ohne Wirkung. In Vertretung des sich in Corona-Quarantäne befindlichen TVG-Trainers Stefan Pohl musste auch er mit ansehen, wie das Spiel dem TVG endgültig entglitt. Beim 19:23 (49.) keimte noch einmal kurz Hoffnung auf, als Kirchzells Tim Häufglöckner einen Siebenmeter verwarf und Großsachsen
die Chance hatte, auf drei Treffer zu verkürzen. Aber ein weiterer technischer Fehler brach den Gastgebern endgültig das Genick und die Moral war am Boden. Über die Stationen, 20:25 (53.) und 20:28 (58.) steuerten die Gäste auf einen sicheren und verdienten Auswärtssieg zu, der nach dem Schlusspfiff auch entsprechend gefeiert wurde.
In Großsachsen hingegen herrschte Katzenjammer. Vielleicht ist es gut, dass jetzt erst einmal Pause ist. Am kommenden Wochenende ist man spielfrei, dann ist Ostern und danach kommt der TV Willstätt in die Sachsenhalle. Auch wenn man den Abstieg nicht verhindern kann, sollte man doch schauen, dass man sich anständig aus der Liga verabschiedet.
TVG Großsachsen
Mangold, Lieb (1); Schüler (4), König (1), Jörres, Weindl (5), Burkhard (1), Kadel, Hartz (1), Straub (1), Seganfreddo (3), Reisig (1), Buschsieper (2/1), Brestrich (1), Lochbühler.
TV Kirchzell
Büchler, Jörg, Podsendek; Polixenidis (2), Blank, Soloviov, Gläser, Häufglöckner (7/4), Schnellbacher (3), David (2), Heinrich, Spieß (9), Ihmer, Osifo (1), Meyer-Ricks (2).
Zuschauer: 200