Ein Ende mit Schrecken

Trainer Stefan Pohl in Aktion (Foto: Simon Hofmann)
TVG Großsachsen – HSG Hanau 27:26 (11:11)
 
Was für eine unfassbare Enttäuschung, nach einer drei-Tore-Führung zwei Minuten vor Schluss das Ding in der Schlusssekunde dann doch noch mit einem Tor zu verlieren. Statt Feier und Euphorie, blieb nur noch Frust und Ärger über den vermasselten Endspurt gegen die HSG Hanau.
 
Dass das Spiel keinen Schönheitspreis gewinnen wird, darüber waren sich bereits vor dem Spiel beide Trainer einig. Hanau hatte einige Ausfälle zu kompensieren und Großsachsen muss nach dem Umbruch wieder zu geordnetem Spiel finden. Trainer Stefan Pohl war vor der Partie dennoch optimistisch, mit der richtigen Einstellung und viel Druck erfolgreich bleiben zu können. Und genau an diesen Tugenden sollte das Team in der Crunchtime der Partie scheitern. Dabei startet man gegen den in der Breite besser aufgestellten Gegner gar nicht so schlecht. Zwar legte Hanau durch den starken Maximilian Bergold ständig vor, Großsachsen blieb aber dran und haperte mit einigen vergebenen Chancen, um in Führung zu gehen. So scheitere Patrick Buschsieper gleich zweimal vom 7-Meter-Strich und in der Folge ließ man dazu noch zwei Großchancen liegen. Michell Hildebrand sorgte zwar in der 26 Minute für den ersten Ausgleich. Zum Ende der 1. Hälfte war es dann allerdings Torwart Henrik Richter beim TVG der mit zwei Paraden das 11:11 zur Pause sicherte.
 
Auch in der zweiten Hälfte war das Speil gespickt mit zahlreichen technischen Fehlern auf beiden Seiten, wobei Hanau aus dem Spiel heraus wesentlich effizienter agierte und sich auf seine Shooter Max Bergold und zum Ende Marc Strohl verlassen konnte. Beim TVG wurde deutlich, dass es im Aufbauspiel insbesondere aus der Mitte heraus noch Einiges nachzuarbeiten gibt. So führte in der Folge Hanau zur 40. Minute auch mit 15:18. Danach stellte TVG-Trainer Stefan Pohl Jan Triebskorn auf die Mitteposition und von da an sah das Spiel des TVG geordneter aus. Bei Hanau schienen die eingeschränkten Wechselmöglichkeiten an den Kräften zu zehren. Über eine nun stabilere Abwehr gelang es dem TVG beim 18:18 wieder auszugleichen. Als Philipp Schulz in der 57. Minute gar zur26:23-Führung traf, stand die Halle Kopf und alles schien gut.
In Unterzahl, nach einer Zeitstrafe gegen Simon Reisig, kam man nach einem Stürmerfoul wieder in Ballbesitzt und Trainer Pohl legte die grüne Karte, um das Team für die restlichen 170 Sekunden einzustellen. Was dann passierte, konnte auch Stefan Pohl beim Pressegespräch noch nicht verstehen. Viel zu fahrlässig ging man mit den Wurfmöglichkeiten um und hinten stimmte auch nichts mehr. „Genau diese Situationen hatte ich in der Auszeit angesprochen …“ haderte Pohl auch noch beim Pressegespräch mit dem Desaster der letzten Sekunden. Die HSG Hanau nutze den Blackout der Blaugelben und machte in den Schlusssekunden mit einem 4:0-Lauf die Heim-Niederlage des TVG zum 25:26 perfekt.
Oliver Schulz, Trainer der HSG Hanau versuchte dann doch etwas Balsam auf die enttäuschten Gemüter beim TVG zu geben. „Das war ein sehr glücklicher Sieg für uns und wir hätten uns nicht beschweren können, wenn hier der TVG als Sieger vom Feld geht.“
 
Beim TVG muss es nun heißen: Mund abputzen und nach vorne schauen. Bereits am nächsten Wochenende steigt in der Sachsenhalle das Ortsderby gegen die SG Leutershausen. An Motivation dürfte es da sicher nicht fehlen und alle wissen: Das Derby hat seine eigenen Gesetze. Hoffen wir auf ein besseres Ende als an kommenden Samstag. Die Sachsenhalle ist so gut wie ausverkauft, einige Restkarten wird es aber über die Geschäftsstelle und an der Abendkasse noch geben. [MD]
 

 
TVG:
Henrik Richter, Dymal Kernaya1/1, Benedikt Meiser, Jan Triebskorn 7/2, Philipp Schulz
5, Johannes Kadel, Jans Straub, Maximilian Kehlenbach, Simon Reisig 2, Patrik Buschsieper 4/2, Michell Hildebrandt 3, Philipp Ulrich 4
 
HSG Hanau:
Sebastian Schermuly, Fabian Tomm, Yannik Woiwod, Michael Hemmer 1,
Dennis Gerst, Jonas Schneider, Marc Strohl 5/1, Maximilian Bergold 9/1, Marius Brüggemann 3, Yaron Pillmann, Björn Christoffel 1, Lucas Lorenz 4, Henrik Graichen, Michael Malik 4/2