Ciao Timo

Foto: Simon Hofmann

Einer unserer Pechvögel war in diesem Jahr definitiv Timo Zehrbach. Der erst 20jährige hatte gerade einmal die Vorbereitung sowie acht Wochen Spielzeit, um sich in gelbblauen Gefilden einzuleben. „Ich habe mich hier schnell wohl gefühlt. Vor allem das familiäre Umfeld, wozu auch die Fans von Großsachsen zählen, trug seinen Teil dazu bei. Außerdem kann man sowohl auf als auch neben dem Spielfeld viel Spaß mit der Mannschaft haben. Und mit Bene habe ich schon zuvor einige Jahre im Internat gewohnt, das war also nichts Neues.“

Doch lange sollte die neue Ära nicht andauern. Im Oktober empfingen wir den GSV Eintracht Baunatal in der Sachsenhalle und zwei Minuten nach Betreten des Spielfeldes war Timos Einsatz jäh beendet. Mit einem verdrehten Knie wurde das Nachwuchstalent in die Kabine geleitet und wenig später bestätigte sich die schlimmste Befürchtung: Das rechte Kreuzband war gerissen und auch der Meniskus hatte etwas abbekommen. Damit war die Saison für den Rechtshänder vorzeitig beendet. Dennoch denkt Timo gerne an seinen Kurzeinsatz an der Bergstraße zurück: „Auch wenn es nicht besonders lang war, bin ich froh, ein Teil des Teams gewesen zu sein. Daraus nehme ich viele Erinnerungen mit.“ Ebenfalls unglücklich über das verletzungsbedingt frühe Ende der Saison ist unser Sportlicher Leiter Thomas Zahn: „Für Timo ist das mega schade und es tut uns auch weh. Er hatte eine wirklich gute Vorbereitung hingelegt und war perspektivisch und langfristig eingeplant. Die Erwartungshaltung war nicht die, dass er binnen einer halben Saison zum Drittligaspieler wird, sondern dass er langsam aufgebaut wird und sich auf diesem Niveau etabliert.“

Und wie geht es nun weiter? „Meine Kreuzband- und Meniskusverletzung war jetzt die dritte Operation während der letzten zweieinhalb Jahre. Dadurch wird es natürlich immer schwieriger, wieder Anschluss an das Niveau der Dritten Liga zu finden. Längerfristig steht natürlich im Vordergrund, erst einmal verletzungsfrei zu bleiben. Auch sein Mitbewohner bedauert das abrupte Ende der Youngster-WG sehr: „Timo ist menschlich ein super Typ und wir waren gerade auf einem guten Weg, uns in Saase einzuleben. Auch deshalb ist es schon traurig, dass er uns schon jetzt verlässt.“ Zahn sieht das ähnlich: „Wir finden es schade, dass er geht und nicht versucht, noch eine Saison anzuhängen. Nochmal eine gute Vorbereitung hinzulegen und sich dann wieder ran zu kämpfen und fest zu beißen. Denn ich bin mir sicher, dass er das Potential hat, ein Drittligaspieler zu werden. Aber Reisenden soll man bekanntlich nicht aufhalten und ihnen keine Steine in den Weg legen. Timo hat sich immer fair und loyal verhalten, wir waren immer im engen Austausch und dementsprechend haben wir schweren Herzens zugestimmt, dass er uns trotz Vertrag zum Ende der Saison verlässt und zur HSG Weschnitztal wechselt. Wir wünschen ihm vor allen Dingen erst einmal Gesundheit und dass er auf dem Handballfeld wieder Fuß fasst. Und man weiß ja nie, was passiert. Er ist noch jung und vielleicht zieht es ihn ja irgendwann mal wieder nach Großsachsen. Aber erst einmal soll er gesund werden, wieder richtig fit, und wieder Spaß am Handball finden.“ [CH]